Ao. Univ.-Prof. Dr. Joachim Brügge
© Martin Hasenöhrl

Internationaler Hauptpreis für Wissenschaft & Forschung 2018

Ao. Univ.-Prof. Dr. Joachim Brügge

Joachim Brügge, geboren 1958 in Kiel, studierte Musiktheorie an der Musikhochschule Lübeck sowie Historische und Systematische Musikwissenschaft, Musikethnologie und Ethnologie an der Georg-August-Universität in Göttingen. Sein Studium beendete er 1993 mit der Dissertation bei Martin Staehelin „Zum Personalstil Wolfgang Amadeus Mozarts“. 2002 habilitierte er sich an der Universität Mozarteum Salzburg im Fach Historische Musikwissenschaft mit einer Arbeit über Wolfgang Rihms Streichquartette.

Seit 1994 ist Joachim Brügge an der Universität Mozarteum tätig, zunächst an der Abteilung für Komposition und Musiktheorie, seit seiner Habilitation an der Abteilung für Musikwissenschaft. Im Jahr 2011 übernahm er die Leitung des Instituts für Musikalische Rezeptions- und Interpretationsgeschichte der Universität Mozarteum, das er im Jahr 2006 gemeinsam mit Wolfgang Gratzer und Thomas Hochradner gegründet hat.

Über das wissenschaftliche Werk

Die Musikwissenschaft müsse sich als Erstes dem Repertoire der Kunst und deren musikalischer Praxis verpflichtet wissen, sagt Joachim Brügge, alle weiteren Fragestellungen leiten sich daraus ab. Sein historisches Interesse konzentriert sich auf den Zeitraum von der Wiener Klassik (W.A. Mozart) bis in die Gegenwart, hier beispielsweise zu Wolfgang Rihm bis hin zum amerikanischen und britischen Musical. Ebenso forscht und publiziert er zum musikwissenschaftlichen Methodendiskurs. Zukunftsweisende Beiträge für die Salzburger Mozartforschung entstehen aus der Zusammenarbeit seines Instituts für Rezeptions- und Interpretationsgeschichte mit dem Ton- und Filmarchiv der Stiftung Mozarteum.

Darüber hinaus hat Joachim Brügge wesentliche Beiträge zur Universitätsentwicklung geleistet: Er arbeitete u.a. an der Neufassung der Studienpläne im Rahmen des Bologna-Prozesses mit und entwickelte ab 2003 gemeinsam mit Peter Kuon und Sabine Coelsch-Foisner den Schwerpunkt Wissenschaft & Kunst. Ab 2003 hatte er für dieses Kooperationsprojekt von Paris Lodron Universität und Universität Mozarteum, das die Zusammenarbeit in der Lehre, in wissenschaftlich-künstlerischen Projekten und Publikationen zum Inhalt hat, die Ko-Leitung über, ab 2010 die Programmleitung Wissenschaft und Kunst: Arts & Humanities (jeweils gemeinsam mit Peter Kuon). Jenseits der Musikgeschichte engagiert sich Joachim Brügge in zahlreichen Projekten zum Leben und Werk von Stefan Zweig.

 

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em. o. Univ.-Prof. Dr.Dr.h.c. Gernot Gruber
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em. o. Univ.-Prof. Dr.Dr.h.c. Gernot Gruber

Gernot Gruber über Joachim Brügge

Imponierend vielseitig ist Joachim Brügge als Musikwissenschaftler, Organisator und auch als Komponist tätig. Persönlich schätze ich am meisten seine ebenso minuziösen wie anregenden Forschungen zum Personalstil W.A. Mozarts und seine Initiativen für den Aufbau und die Führung eines Instituts für „Musikalische Rezeptionsund Interpretationsgeschichte“ an der Universität Mozarteum. Brügges fächerübergreifenden Interessen und sein organisatorisches Geschick haben Akzente im Salzburger Kulturleben gesetzt: so sein Engagement für das literarische Werk und die Persönlichkeit Stefan Zweigs vor Ort und für eine Kooperation der Paris-Lodron-Universität mit der Universität Mozarteum unter dem Thema „Wissenschaft und Kunst“.

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