Internationaler Hauptpreis für Wissenschaft & Forschung 2008

Ao. Univ.Prof. Mag. Dr. Hans Höller

An der Paris Lodron Universität Salzburg ist der Germanist Hans Höller, Jahrgang 1947, begehrter Lehrer und Vortragender, in Fach- und Leserkreisen hat sich der Wissenschafter mit seinen Publikationen als sorgfältiger wie sensibler Interpret von Thomas Bernhard, Ingeborg Bachmann und Peter Handke einen Namen gemacht. Seine intensive Auseinandersetzung mit Literatur und Schriftstellern, die in wesentlichem Bezug zu Salzburg stehen, hat maßgeblich zu deren Geltung weit über die Grenzen Österreichs beigetragen. Hans Höllers Publikationen erscheinen u.a. bei Suhrkamp und Rowohlt, erzielen mehrere Auflagen und wurden teilweise in andere Sprachen übersetzt. Engagiert ist der Germanist zudem in mehreren Gesellschaften, u.a. als korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und als Wissenschaftlicher Beirat des Ludwig–Boltzmann-Instituts für Theorie und Geschichte der Biographie.

Hintergrund: Kurzbiographie & Schwerpunkte (Stand Preisverleihung, 21. Juli 2008)

Geboren 1947 in Vöcklabruck, Studium der Germanistik und Klassischen Philologie in Salzburg (1967-1973), Dissertation bei Walter Weiss über das Werk Thomas Bernhards. Bis 1979 als Lektor an den Universitäten von Neapel, Wroclaw und Montpellier. Im Herbst 1979 Rückkehr an das Germanistik-Institut der Universität Salzburg.
Als erste Buchpublikation nach der Doktorarbeit erscheint „Der ‚Amphytrion’ von Molière und der von Kleist“ (Heidelberg 1982). Habilitation über das Werk von Ingeborg Bachmann 1984 (publiziert 1986, Frankfurt; Athenäum). In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre Gastprofessur an der Universität Wien; seit den 1990er Jahren Schwerpunkt der Forschung in der österreichischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Mitarbeit bzw. Betreuung mehrerer Forschungsprojekte beim FWF sowie beim Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank.

Seit 2004 ist Hans Höller korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, seit 2006 zudem Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Ludwig Boltzmann-Instituts für Theorie und Geschichte der Biographie. Der Literaturwissenschafter ist außerdem Gründungsmitglied der „Internationalen PeterWeiss-Gesellschaft“, der „Internationalen Thomas-Bernhard-Gesellschaft“ sowie des Literaturvereins „I.b.“ zur Förderung des Verständnisses des Werks Ingeborg Bachmanns und langjähriger Vorstand des Salzburger Literaturvereins „Leselampe“.

Publikationen und Herausgeberschaften der letzten zehn Jahre (Auswahl, Stand Preisverleihung, 21. Juli 2008):

  • Thomas Bernhard. Erzählungen. Kommentiert von Hans Höller. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2002
  • Peter Handke: Wunschloses Unglück. Kommentiert von Hans Höller. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2003
  • Jean Améry. Aufsätze zur Literatur und zum Film. Edition und Kommentar von Hans Höller. Stuttgart: Klett-Cotta 2003
  • Ingeborg Bachmann, Hans Werner Henze. Briefe einer Freundschaft, München: Piper Verlag 2004
  • Thomas Bernhard: Erzählungen II. Werke Bd. 12, hrg. und kommentiert von Hans Höller und Manfred Mittermayer, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2005
  • Marie-Thérèse Kerschbaumer. Das Werk. Essay. Klagenfurt/Celovec: Wieser 2007
  • Peter Handke. Reinbeck: Rohwolt 2007
  • Thomas Bernhard: Erzählungen III. Werke Bd. 13, hrg. U. kommentiert von Hans Höller und Manfred Mittermayer, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2008
  • Herzzeit. Ingeborg Bachmann, Paul Celan: Briefwechsel (hg. Zus. mit Bertrand Badiou, Andrea Stoll, Barbara Wiedemann), Frankfurt am Main: Suhrkamp 2008.
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