Förderpreis für Wissenschaft & Forschung 2020
Dr.in Bernadette Edtmaier
Bernadette Edtmaier, Jahrgang 1987, studierte Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung an der Universität Salzburg sowie Bildnerische Erziehung an der Universität Mozarteum. Ihr daran anschließendes Doktoratsstudium in Geschichte, das sie ebenfalls an der Universität Salzburg absolvierte, führte sie an Forschungseinrichtungen in London, Berlin, Amsterdam und New Brunswick (New Jersey).
Gemeinsam mit Helga Embacher und Alexandra Preitschopf publizierte sie 2019 die Monographie „Antisemitismus in Europa. Fallbeispiele eines globalen Phänomens im 21. Jahrhundert“. Von 2015 bis 2020 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Geschichte an verschiedenen Projekten zu den Themen Holocaust Education und Antisemitismus im 21. Jahrhundert. Im Frühjahr 2020 schloss sie ihre Dissertation mit dem Titel „Bilder über Juden und Jüdinnen unter Jugendlichen in Österreich“ ab, für die sie auch mit dem Theodor Körner Preis ausgezeichnet wurde. Gegenwärtig lebt die freiberufliche Historikerin in London.
Über das wissenschaftliche Projekt
Welche positiven, empathischen, negativen oder neutralen Bilder über Juden und Jüdinnen haben Jugendliche in Österreich? In welchem Spektrum bewegen sich antisemitische und stereotype Aussagen und lassen sich diese immer klar von nicht antisemitischen abgrenzen?
Entlang dieser beiden Hauptfragen wertete Bernadette Edtmaier im Rahmen ihres Dissertationsprojekts eine schriftliche Befragung unter Jugendlichen in Salzburg und Oberösterreich sowie problemzentrierte Interviews mit Lehrpersonen und außerschulischen Vermittler*innen umfassend aus. Ihr war es dabei wichtig, nicht nur negative Vorstellungen Jugendlicher zu erheben, sondern den Fokus stärker auf Bilder im Allgemeinen zu richten. Dadurch war es möglich, Anti-DiskriminierungsStatements, Solidarisierungsbekundungen, religiöses Detailwissen und positive Zuschreibungen, Vielschichtigkeiten und Kontextabhängigkeiten von Bildern, Unsicherheiten, aber auch falsche und übersimplifizierte Vorstellungen zu eruieren. Damit bilden die Ergebnisse eine wichtige Grundlage für die schulische und außerschulische Vermittlungsarbeit.
Antisemitismus in Europa
Gemeinsam mit Helga Embacher und Alexandra Preitschopf hat Bernadette Edtmaier 2019 den Band „Antisemitismus in Europa. Fallbeispiele eines globalen Phänomens im 21. Jahrhundert“ im Böhlau Verlag veröffentlicht, darin auch eine Langversion des Kapitels „Antisemitismus in Österreich von 1945 bis 2019“. Auch die Doktorarbeit von Bernadette Edtmaier, die mit dem Kulturfondspreis unterstützt wird, soll als Publikation erscheinen.