Karl-Markus Gauß
© Martin Hasenöhrl

Internationaler Hauptpreis für Kunst & Kultur 2013

Dr. h.c. Mag. Karl-Markus Gauß

Karl-Markus Gauß wurde am 14. Mai 1954 als jüngstes von vier Kindern einer donauschwäbischen Flüchtlingsfamilie geboren. Er wuchs im Salzburger Stadtteil Aiglhof auf, dem Schauplatz seines im Sommer 2013 erschienenen Buches „Das Erste, was ich sah“. Nach dem Studium der Geschichte und Germanistik begann er in den frühen achtziger Jahren zu publizieren, anfangs vor allem literarische Porträts, politische Glossen und Feuilletons, die bald regelmäßig in großen Zeitungen des deutschen Sprachraums gedruckt wurden.

International bekannt wurde er mit seiner Serie von literarischen Reisereportagen, die in vier Bänden gesammelt sind und von den wenig bekannten Nationalitäten und kleinen Sprachgruppen Europas erzählen: „Die sterbenden Europäer. Unterwegs zu den Sepharden von Sarajevo, Gottscheer Deutschen, Arbereshe, Sorben und Aromunen“ (2001), „Die Hundeesser von Svinia“ (2004), „Die versprengten Deutschen. Unter- wegs in Litauen, durch die Zips und am Schwarzen Meer“ (2005) und „Die fröhlichen Untergeher von Roana. Unterwegs zu den Assyrern, Zimbern und Karaimen“ (2009).

Ebenfalls eine Serie von vier Bänden bilden seine seit 2002 erschienenen „Journale“, in denen er Erzählungen, politische Kommentare, Anekdoten, Essays, philosophische Betrachtungen, literarische Porträts, Glossen, Nekrologe, Aphorismen zu einer eigenen literarischen Form vereint und seine persönliche Chronik unserer Zeit verfasst. Zuletzt erzählte er in „Das Erste, was ich sah“ über die ersten sinnlichen Eindrücke eines kleinen Jungen in der Mitte des 20. Jahrhunderts, und zeichnet das Bildnis eines Kindes, das früh die Macht der Wörter erahnt und sich in den Geschichten, die es hört, die Welt auf eigene Weise erklärt.

Karl-Markus Gauß hat bisher 23 Bücher veröffentlicht – darunter mehrere Bände in Zusammenarbeit mit FotografInnen und bildenden KünstlerInnen –, die in 17 Sprachen übersetzt wurden und mit etlichen österreichischen und internationalen Literaturpreisen ausgezeichnet wurden, u.a. mit dem Europäischen Essaypreis Charles Veillon (1997), dem Georg-Dehio-Preis (2006), dem Großen Kunstpreis des Landes Salzburg für Literatur (2009) und dem Johann-Heinrich-Merck-Preis (2010).

Karl-Markus Gauß ist seit 1983 verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder. Seit 1991 ist er Chefredakteur der Zeitschrift „Literatur und Kritik“. 2007 hat ihm die Universität Salzburg das Ehrendoktorat verliehen, und im selben Jahr wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ernannt.

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Michael Köhlmeier, Schriftsteller

Michael Köhlmeier, Schriftsteller

Michael Köhlmeier über Karl-Markus Gauß

Wenn es heißt, Karl-Markus Gauß beschreibt in seinen Reportagen ein Leben, wie es ist, ohne die Lüge der Fiktion, er ist ehrlich, der Wahrheit verpflichtet, die sehr weh tun kann, zum Beispiel, wenn er über das Schicksal der Roma in der Slowakei berichtet – dann, bitte, zeigt mir einen Satz, in dem er die Poesie für irgend etwas anderes verrät – für das, was Wahrheit genannt wird, oder für eine Anklage oder was immer! Die Poesie ist der Versuch einer Neuschöpfung der Welt. Der Woyzeck ist eine große Empörung gegen Unrecht und Leid, aber in jedem Satz ist er Poesie. Und Karl-Markus Gauß ist Büchners Bruder.

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