Georg Daxner
© Martin Hasenöhrl

Salzburgpreis 2014

Georg Daxner (in memoriam)

Georg Daxner wurde 1959 in Wien geboren, seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Baden. 1981 wurde er zum Wahlsalzburger, der bald in der eben aufstrebenden alternativen Kulturszene zu Hause war. Eines seiner ersten Engagements als Programmverantwortlicher im Kulturgelände Nonntal galt dem Züricher Cirkustheater Federlos, dem er als Mitglied in die Schweiz folgte. In Salzburg war er 1987 Mitbegründer des „Festival Comique“; ab 1989 begleitete er das Theater YBY als Produktionsleiter. 1993 gründete er einen Zeltverleih und ab 2001 verwirklichte er seinen Traum vom eigenen Festival für den Cirque Nouveau mit dem Winterfest im Volksgarten.

Nach 14 Jahren ist das Festival zu einem festen und gefeierten Bestandteil der Salzburger Kulturszene und des Salzburger Winters geworden, das mit mehr als hundert Veranstaltungen jedes Jahr über 30.000 Besucherinnen und Besucher anzieht.

Am 11. Oktober 2014 verunglückte Georg Daxner bei einer Wanderung auf dem Untersberg tödlich.

Über Georg Daxners Winterfest

Circus mit C, darauf hat Georg Daxner immer bestanden. Mit diesem Circus, dem Cirque Nouveau, wie er in Frankreich, Spanien, in der Schweiz, in Kanada oder den USA schon seit vielen Jahren zur hohen Kunst zählt, hat er den Volksgarten jeden Winter in einen magischen Ort verwandelt. Verspielte Poesie, Magie, schräger Witz, unglaubliche Akrobatik. Anfangs in einem Zelt, später in zweien, dreien und seit dem 10-Jahres-Jubiläum auch noch im historischen Spiegelzelt, sind auf Einladung von Georg Daxner namhafte internationale Companien aufgetreten, darunter Clown Dimitri und seine Familie, Le Cirque Invisible, 7 Fingers, ymediao-teatro, Cie Akoreacro, Cirque Trottola und Cirque Ici. Artistik und Poesie, Unterhaltung und Staunen kommen beim Winterfest – dem mittlerweile größten Festival der zeitgenössischen Circuskunst im deutschsprachigen Raum – zusammen; seine Anziehungskraft reicht längst und weit über Salzburg hinaus.

Georg Daxner hatte den Mut und die Beharrlichkeit, seinen Lebenstraum Wirklichkeit werden zu lassen. Seiner unbedingten Leidenschaft für die Magie des Cirque Nouveau hat er im Winterfest Form gegeben und dem Publikum und der Stadt Salzburg ein wunderbares Geschenk gemacht. Was uns allen bleiben wird, ist sein Traum. – Bürgermeister Heinz Schaden

„Eine kleine Zeltstadt werde ich da im Volksgarten aufbauen. Sie werden sehen“, sagte Daxner einst. Dass so etwas doch nur einem unverbesserlichen Träumer einfallen könne, quittierte er mit einem Lächeln und einem Wort: „Danke.“ – SN

Solche wie ihn muss man in der Kulturszene mit der Lupe suchen: Menschen, die für eine Sache, für eine künstlerische Ausdrucksform mit Leidenschaft brennen, ohne dass sie dies mit persönlicher Eitelkeit verbinden. – Reinhard Kriechbaum im DPK

Georg Daxners Geschichte – was sonst bleibt von einem Menschen? – erinnert mich an Henry Millers bezaubernden Text „Das Lächeln am Fuße der Leiter“. In der eigenartigen Erzählung möchte der Clown August sein Publikum nicht bloß zum Lachen bringen, sondern allabendlich verausgabt er sich, um Menschen zum Glück zu verhelfen. – Tomas Friedman im SF

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