Sonderpreis des Kulturfonds 2011
Ao. Univ.-Prof. DDr. PD Gerhard Ammerer & Univ.-Ass.Prof. Dr. Ingonda Hannesschläger
Gerhard Ammerer, geboren 1956 in Salzburg, absolvierte ab 1975 das Studium der Geschichte und Germanistik, ab 1981 sein Jus-Studium. Nach der Promotion in beiden Fächern habilitierte er sich 2000 für das Fach Österreichische Geschichte an der Geisteswissenschaftlichen und 2009 für Rechtsgeschichte an der Juridischen Fakultät. Forschungsschwerpunkte sind u.a. historische Kriminalitätsforschung, Rechtsgeschichte sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte mit Schwerpunkt Salzburg. Ingonda Hannesschläger, 1966 in Salzburg geboren, studierte Kunstgeschichte und Jus. Nach dem Doktorat in Kunstgeschichte war sie ab 1986 für das Landesarchiv Salzburg tätig, seit 1990 lehrt sie am Institut für Kunstgeschichte, seit 2002 als Assistenzprofessorin. Forschungsaufenthalte führten sie mehrfach nach Rom. Schwerpunkte bilden die Salzburger und die italienische Kunstgeschichte sowie die Architektur- und Ausstattungsgeschichte am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit.
Über das interdisziplinäre Residenzprojekt
Um 1600, unter der Regentschaft von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau, erfuhr Salzburg als Residenzstadt einen groß angelegten Wandel. Wolf Dietrich nahm als geistlicher und weltlicher Regent einen festen Platz in der europäischen Memorialkultur ein. Der Salzburger Hof kam in seiner Größe und Bedeutung dem habsburgischen Hof in Innsbruck gleich. Manifestiert wurde der politische Anspruch unter anderem durch eine planvoll angelegte Hauptstadt und eine neue Residenz. Unter Leitung des Historikers Gerhard Ammerer und der Kunsthistorikerin Ingonda Hannesschläger untersuchte ein interdisziplinäres Forschungsteam der Universität Salzburg über mehrere Jahre die bauliche Errichtung sowie die administrative und finanzielle Fundierung der Salzburger Residenz im europäischen Kontext: Als Musterbeispiel von erfolgreich inszenierter Macht diente das Bauwerk als Ort der Repräsentation und Verwaltung, war Zentrum der Macht, zugleich aber auch ein Hort der Wissenschaft, Musik und der bildenden Kunst. Die beeindruckenden Ergebnisse des komparatistischen Forschungsprojekts versammeln Erkenntnisse von ArchäologInnen, HistorikerInnen, Kunst-, Sprach- und MusikwissenschaftlerInnen, aber auch VertreterInnen der Naturwissenschaften. Sie liegen nun in Form eines mehr als 600 Seiten starken, reich bebilderten Bandes unter dem Titel „Strategien der Macht“ vor.
Ao. Univ.-Prof. DDr. PD Gerhard Ammerer & Univ.-Ass.Prof. Dr. Ingonda Hannesschläger
Strategien der Macht.
Hof und Residenz in Salzburg um 1600
Architektur, Repräsentation und Verwaltung unter Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (1587 bis 1611/12).
Herausgegeben von Gerhard Ammerer und Ingonda Hannesschläger.
In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 28. Ergänzungsband. – Salzburg 2011