Richard Rossmann
© Martin Hasenöhrl

Förderpreis für Kunst & Kultur 2014

Mag. Richard Rossmann

Richard Rossmann wurde 1971 in Saalfelden geboren. Nach erfolgreichem Studienabschluss der Wirtschaftswissenschaften zog er nach Hamburg, wo er das Fernsehmachen lernte. Seitdem arbeitet er als freiberuflicher Produktionsleiter für internationale Fernseh- und Werbefilmproduktionen. Als Regisseur und Produzent debütierte er 2009 mit seinem ersten unabhängigen Dokumentarfilm „Ski Heil – Die zwei Bretter, die die Welt bedeuten“, inspiriert von der Biographie seines Vaters als SkiPionier vor dem Hintergrund der Politik der (Nazi-)Zeit. Der Film wurde in Paris und in den USA ausgezeichnet. 2011 folgte eine Dokumentation des Filmemachers über seine hundertjährige Großmutter Thresl Handl – „Tagaus, tagein“. Als dritten unabhängigen Film hat Richard Rossmann im Jahr 2013 „Max und die Anderen“ fertig gestellt, in dem er drei HIV-infizierte Männer in ihre subkulturelle Beziehungswelt begleitet. Die Dokumentation wurde seither auf zahlreichen internationalen Independent-Filmfestivals gezeigt. Richard Rossmann lebt im Pinzgau und in Berlin.

Über das Filmschaffen

Respekt vor den Menschen ist ein wichtiges Thema für den Filmemacher Richard Rossmann. Diese Grundhaltung prägt nicht nur sein Leben, sondern auch seine Dokumentationen. Wenn die Protagonisten seine Filme ihm so viel Vertrauen entgegenbringen, dass er mit der Kamera einen unabhängigen und doch zugleich sehr persönlichen Blick auf ihre Biographien werfen darf, empfindet er das jedes Mal von neuem als Geschenk.

„Denn nur durch das Erzählen ihrer Geschichten ist es möglich jene Zwischentöne zu finden, die vielleicht im Kleinen eine Reflexion auf die großen Themen unserer Gesellschaft ermöglichen.“ Diese Nähe hat ihm unter anderem seine Großmutter Theresa Handl gewährt, die seit dem frühen Tod ihres Mannes den Harhamhof in Saalfelden alleine bewirtschaftet – und sich mit ihrer Willenskraft gegen die Konventionen stellt, die unsere Gesellschaft mit dem Alter verbindet. Nahe an eine Welt, die ganz ferne vom Pinzgauer Bauernhof zu liegen scheint, kommt Richard Rossmann auch mit „Max und die Anderen“. Max ist 61, ehemaliger Oberleutnant und wegen seiner HIV-Infektion in Frührente. Die „Anderen“ sind sein junger Liebhaber Dima aus Kiew und sein alter Freund Jan, Facharzt für Psychiatrie und ebenfalls HIV-positiv. Über den Alltag und die Lebensmodelle seiner drei Protagonisten erzählt Richard Rossmann, frei von jeglichem Voyeurismus, aus respektvoller Nähe.

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