Klaus Gmeiner
© Martin Hasenöhrl

Anerkennungspreis für das Lebenswerk 2012

Prof. Klaus Gmeiner

Geboren 1932 in Bregenz, kam Klaus Gmeiner 1954 nach Salzburg, um das Schauspielseminar an der damaligen Hochschule Mozarteum zu besuchen. Sein erstes Engagement nach der Ausbildung führte ihn als Dramaturg und Regisseur ans Landestheater Salzburg, fünf Jahre später folgte der Ruf an die Vereinigten Bühnen Graz. Hier inszenierte Klaus Gmeiner Oper und Schauspiel, darunter international beachtete österreichische Erstaufführungen. 1967 wurde er als Oberspielleiter und Opernregisseur ans Stadttheater St. Gallen berufen. Anfang der 1970er Jahre kehrte Klaus Gmeiner nach Salzburg zurück und übernahm die Literatur- und Hörspielabteilung des ORF Landesstudios. Unter seiner Ägide entstanden literarische Radio-Klassiker wie „Du holde Kunst“, und „Literarischer Sommer“ mit FestspielkünstlerInnen und rund 400 hochkarätig besetzte Hörspiele. Die Rauriser Literaturtage begleitete er von Anfang an. Daneben inszenierte Klaus Gmeiner weiter im In- und Ausland; seit dem Tod von Oscar Fritz Schuh 1984 leitet er das Salzburger Straßentheater.

Über das Lebenswerk

Heute ist Klaus Gmeiner tausenden Menschen in Salzburg als künstlerischer Leiter und feinfühliger Regisseur des sommerlichen Straßentheaters bekannt. Jedes Jahr bearbeitet er Theaterstücke der Weltliteratur für die Darbietung auf dem kleinen Thespiskarren. Den Vorstellungen unter freiem Himmel applaudieren jährlich rund 18.000 Gäste, so auch im Sommer 2012 bei Bernard Shaw’s „Pygmalion“. Bis in die Gegenwart strahlt aber auch sein Wirken als viel beschäftigter Regisseur, TalenteEntdecker und hochaktiver Literaturchef des ORF-Landesstudios Salzburg. So reüssierte Klaus Gmeiner nicht nur mit seinen Operninszenierungen, sondern auch mit international beachteten österreichischen Erstaufführungen von Frisch, Dürrenmatt oder Beckett. Den jungen Peter Simonischek erkannte er als vielversprechende Begabung und holte ihn von der Schauspielschule Graz weg ans Stadttheater St. Gallen. Während seiner Zeit beim ORF entwickelte sich Salzburg zum bewunderten Schwerpunktstudio für Literatur und Zentrum des literarischen Lebens während der Festspiele. Will Quadflieg, Helmut Lohner, Louise Martini, Christiane Hörbiger und viele andere kamen ins Studio, um Gedichte aufzunehmen – vorwiegend für die Reihe „Du holde Kunst“. Außerdem entstanden zahlreiche Interviews, etwa 360 Hörspiele und Romane in Fortsetzungen, die noch heute als Wiederholungen im Radio zu hören sind. Klaus Gmeiner ist es außerdem zu verdanken, dass sämtliche Lesungen und Darbietungen der Rauriser Literaturtage für den ORF aufgezeichnet wurden.

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Peter Simonischek, Schauspieler
©Josef Gallauer

Peter Simonischek, Schauspieler

Peter Simonischek über Klaus Gmeiner

Klaus Gmeiner liefert mit seinen behutsamen, werktreuen Arbeiten keine Ölbilder, sondern Aquarelle. Mit leichter Hand und sicherem Theaterinstinkt gelangen ihm meisterlich vor allem die Stücke von Anouilh, Shaw, O’Neill. Und natürlich sind die österreichischen Autoren Raimund und Nestroy, aber auch Schnitzler und Hofmannsthal bei ihm in besten Regiehänden. Ich habe allen Grund dankbar zu sein für vieles was ich durch Klaus Gmeiner gelernt habe, für Erfolge besonders am Anfang meiner Laufbahn, aber besonders für eine mehr als 40jährige Freundschaft.

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