Ernst Hanisch
© Martin Hasenöhrl

Anerkennungspreis für das Lebenswerk 2016

Univ.-Prof. Dr. Ernst Hanisch

Ernst Hanisch, geboren 1940 in Niederösterreich, studierte ab 1959 Geschichte und Germanistik in Wien. 1964 promovierte er mit einer Dissertation über „Stefan George, sein Kreis und der Nationalsozialismus“, und begann seine wissenschaftliche Karriere als Stipendiat am Internationalen Forschungszentrum in Salzburg. 1967 wurde er Assistent bei Erika Weinzierl am Historischen Institut der Universität Salzburg, wo er sich 1977 zum Universitätsdozenten für Neuere Österrreichische Geschichte habilitierte. Als außerordentlicher Professor wurde er 1979 neben Gerhard Botz zum Nachfolger von Weinzierl am Institut für Geschichte.

Für seine Forschungsarbeit und Publikationen wurde Ernst Hanisch vielfach ausgezeichnet, zuletzt (2013) mit dem Wilhelm Hartel Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2005 ist der Historiker im Ruhestand.

Über das Lebenswerk

„Geschichte ist Menschenkunde – die Erforschung der conditio humana in der Zeitenfolge, mit ihren großen und schrecklichen Dimensionen“, sagt Ernst Hanisch. Seit mehr als 50 Jahren bewegt sich der Historiker mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten in zwei Themenbereichen: Zum einen beschäftigt er sich mit der Österreichischen Gesellschaftsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, zum anderen mit der Salzburger Regionalgeschichte.

„Gesellschaftsgeschichte versucht die Potenzen Wirtschaft-Politik-Kultur zu integrieren; Regionalgeschichte versucht die großen gesellschaftlichen Prozesse in ihren Brechungen im regionalen Bereich von Salzburg zu erfassen.“

Notwendigerweise rückt dabei der österreichische Nationalsozialismus und speziell die NS-Herrschaft in Salzburg ins Zentrum. Letzteres motivierte auch Ernst Hanischs intensive Mitarbeit beim großen Projekt „Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus“, das seit 2009 unter Leitung des Hauses der Stadtgeschichte die Entwicklung, Entfaltung und Nachwirkung des Nationalsozialismus in der Stadt Salzburg untersucht. Dass sich Ernst Hanisch lediglich in seiner Eigenschaft als Universitätsprofessor zur Ruhe gesetzt hat, als Wissenschaftler aber weiterhin hoch aktiv ist, bezeugt auch die aktuelle Arbeit an einer neuen Publikation mit dem Titel „Österreichische Landschaften. Versuch einer Mentalitätsgesschichte“.

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Univ.-Prof. Heinrich Schmidinger, Rektor der PLUS i.R.
© Martin Hasenöhrl

Univ.-Prof. Heinrich Schmidinger, Rektor der PLUS i.R.

Heinrich Schmidinger über Ernst Hanisch

Ernst Hanisch zählt zu bedeutendsten Historikern Österreichs. Sowohl im Bereich der Neueren Geschichte als auch der Zeitgeschichte hat er als Autor zahlreicher Publikationen, aber auch als Lehrer und Vortragender Maßstäbe gesetzt, die inzwischen überall anerkannt sind. Wie alle großen Historiker widmet sich Hanisch niemals nur der Vergangenheit, sondern vielmehr der Gegenwart. Insofern enthält sein Werk eine zeitkritische Dimension, aus der sich im guten Sinne für die Zukunft lernen lässt. Dies kann nicht hoch genug anerkannt werden.

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