Andrea Lindmayr-Brandl
© Martin Hasenöhrl

Förderpreis für Wissenschaft & Forschung 2015

Univ.-Prof.in Dr.in Mag.a Andrea Lindmayr-Brandl

Andrea Lindmayr-Brandl wurde 1960 in Schwanenstadt geboren. Sie studierte neben Musikwissenschaft und Philosophie auch Schulmusik und Mathematik an der Paris Lodron Universität und am Mozarteum Salzburg und absolvierte ein Aufbaustudium an der Schola Cantorum Basiliensis (Schweiz). 1988 promovierte sie mit einer quellenkundlichen Studie zu den Motetten von Johannes Ockeghem, für die sie den Kulturpreis der Stadt Salzburg erhielt. Ihre Habilitation zum fragmentarischen Werk Franz Schuberts wurde mit dem Kardinal Innitzer Förderungspreis ausgezeichnet. Ab 2001 lehrte und forschte Andrea Lindmayr-Brandl als Universitätsdozentin am Fachbereich Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft an der Paris Lodron Universität Salzburg, von 2004 bis 2006 war sie darüber hinaus Vizedekanin der Kultur- und Geisteswissenschaftlichen Fakultät. 2010 erfolgte die Berufung zur Universitätsprofessorin für Historische Musikwissenschaft.

Über das wissenschaftliche Werk

So theoretisch manchen die Disziplin der Musikwissenschaft erscheinen mag („das hat ja nicht unmittelbar mit dem Spielen eines Instruments zu tun“) – für Andrea Lindmayr-Brandl ist sie höchst lebendig in die Kulturgeschichte und damit in die Praxis des (historischen) Alltags eingebettet.

Als Expertin für die Musik der Renaissance beschäftigt sie sich daher auch mit den sich entwickelnden Notationsformen, der Editionstechnik und dem frühen Notendruck. Gutenberg hatte ja im 15. Jahrhundert gerade erst den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfunden; die Herausgeber von Musik entwickelten entsprechend den neuen Möglichkeiten auch moderne Formen für die Verbreitung von Noten. Sichtbar und nachvollziehbar zu machen, wie das vor sich ging, gehört zu den Forschungsschwerpunkten von Andrea Lindmayr-Brandl. Ein zweiter Schwerpunkt ist Franz Schubert und seiner Zeit gewidmet, ein drittes Spezialgebiet ist die Historiographie – also die Geschichtsschreibung als sprachliche Vermittlung historischer Erkenntnis.

Als Austrian Guest Professor an der Stanford University (2009/10), als korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Wissenschaften (seit 2012), im Vorstand der Internationalen Schubert-Gesellschaft (seit 2011) sowie der Internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaften (seit 2013) sorgt Andrea Lindmayr-Brandl für Austausch von Erkenntnissen weit über Salzburg hinaus.

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Schrift-und-Klang-in-der-Musik-der-Renaissance

Schrift und Klang in der Musik der Renaissance

Handbuch der Musik der Renaissance

Das sechsbändige „Handbuch der Musik der Renaissance“ bietet ein breites Panorama, das neben einer detaillierten Beschreibung der Musikgeschichte auch alle damit verbundenen Aspekte anschaulich darlegt: Von den Gattungen, Instrumenten und Funktionen der Musik, ihrem Publikum, dem sozialen Kontext, ihren Quellen und Notationsformen, Musiktheorie, -lehre, -leben und Aufführungspraxis bis hin zu ihrem Verhältnis zu anderen Künsten und Wissenschaften. Andrea Lindmayr-Brandl hat den 3. Band „Schrift und Klang in der Musik der Renaissance“ herausgegeben.

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