Internationaler Hauptpreis für Wissenschaft & Forschung 2011
Univ.-Prof. Mag. Dr. Barbara Kofler
Barbara Kofler wurde 1962 in Innsbruck geboren, studierte dort Chemie und promovierte im Fach Biochemie. Von 1993 bis 1994 forschte sie in Sidney am Garvan Institute of Medical Research, ab 1994 unterstützt durch ein Erwin Schrödinger Forschungsstipendium. Danach begann sie ein Spezialdiagnostik- und Forschungslabor an der Kinderklinik des Landeskrankenhauses Salzburg aufzubauen, das seither unter ihrer Leitung steht. 2002 habilitierte sie sich im Fach Biochemie an der Paris Lodron Universität Salzburg. Seit 2009 leitet Barbara Kofler eines von insgesamt acht – in Österreich einzigartiges – Laura Bassi Centres of Expertise des BMVIT an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Salzburg. Im Jahr 2010 wurde Barbara Kofler zur ersten weiblichen Forschungsprofessorin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität ernannt, womit die Einreichung eines eigenen universitären Forschungsprogramms für Rezeptorbiochemie und Tumorstoffwechsel einherging.
Über das wissenschaftliche Werk
Unter der Leitung von Barbara Kofler haben sich im Forschungslabor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde zwei unterschiedliche wissenschaftliche Forschungsaktivitäten entwickelt. Ihr persönliches Spezialgebiet gilt der Neuropeptid-Forschung. Neuropeptide, auch Eiweiß-Hormone genannt, steuern maßgeblich die Regulation von Stoffwechselvorgängen und Körperfunktionen. Ziel von Barbara Koflers Studien ist, die Wirkungsweise der regulatorischen Eiweißmoleküle der Galaninpeptidfamilie in akuten und chronisch entzündlichen Krankheiten zu bestimmen, um daraus Therapien abzuleiten. Hier setzten auch das Laura Bassi Centre und ein EU-geförderter Marie Curie Excellence Grant an. Einen Höhepunkt dieser Forschungsarbeit markierte das Jahr 2003, als Barbara Kofler ein neues Neuropeptid entdeckte: Alarin befindet sich in der Haut und wirkt dort antientzündlich. Eine Arbeit darüber wurde 2007 im renommierten Wissenschaftsmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences USA” publiziert.
Der zweite Forschungsschwerpunkt gilt dem Tumorstoffwechsel: Krebszellen unterscheiden sich in ihrer Energiegewinnung signifikant von normalen Körperzellen. Mit der Aufklärung der zugrunde liegenden Mechanismen sollen neue therapeutische Ansätze für bestimmte Krebsarten gefunden werden.
Neben ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit ist Barbara Kofler in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien aktiv und als Gutachterin für internationale Fachjournale, Preise und Projekte gefragt.
Univ.-Prof. Dr. Albert Duschl, Professor für Biochemie an der Paris Lodron Universität Salzburg
Albert Duschl über Barbara Kofler
Barbara Kofler ist eine engagierte und international angesehene Wissenschaftlerin auf den Gebieten der Neuropeptid-Forschung und des Tumorstoffwechsels. Ihre Arbeiten dazu strahlen über zahlreiche Kooperationen mit Forschungsgruppen im Landeskrankenhaus, an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität und an der Paris Lodron Universität Salzburg auf den ganzen Standort aus. Sie hat ihre Arbeiten in Salzburg 1995 ganz allein und in einem Labor mit 16 m² Fläche begonnen, so daß ihr heutiger Erfolg als Vorbild und Ansporn dienen kann