Förderpreis für Wissenschaft & Forschung 2019
Univ.-Prof. Mag. Dr. Fritz Aberger
Fritz Aberger, geboren 1971 in Salzburg, studierte Genetik an der Paris Lodron Universität Salzburg. Nach der Promotion im Jahr 1995 folgten post-doc Forschungsjahre an den Universitäten Salzburg, Freiburg und London. 2000 kehrte er als Universitätsassistent an die PLUS zurück, habilitierte sich im folgenden Jahr und erhielt die venia legendi für Molekularbiologie. Seit 2004 ist er Mitglied des PLUS Fokusprogramms „Allergy-Cancer-Bionano Research Center“ und seit 2008 Mitglied des internationalen FWF Doktoratsprogramms „Immunity in Cancer and Allergy“. Seit 2014 hat er eine Professur im Fachbereich Biowissenschaften sowie die Leitung der Forschungsgruppe „Molecular Cancer and Stem Cell Research“ inne.
Von 2013 bis 2017 war Fritz Aberger Leiter des Departments für molekulare Biologie an der Universität Salzburg und im Jahr 2015 Mitbegründer und ist seither Leiter des interdisziplinären Forschungsnetzwerks „Cancer Cluster Salzburg“ (CSS). Seit 2018 leitet der den Fachbereich für Biowissenschaften an der Universität Salzburg.
Über das Werk
Neben der Operation, der Strahlen- und Chemotherapie sowie der gezielten medikamentösen Behandlung stellt die Immuntherapie einen neuen Ansatz im Kampf gegen den Krebs dar: Im Gegensatz zu Medikamenten, die direkt auf den Tumor einwirken, setzt die Immuntherapie darauf, die Abwehrzellen gegen Krebszellen wieder zu aktivieren. Der Schlüssel zur Entwicklung verbesserter Therapien ist das Verständnis der komplexen molekularen Netzwerke, die Krebswachstum, Metastasierung und Arzneimittelresistenz regulieren.
Um die Krebsforschung auf molekularer Ebene zu forcieren, hat Fritz Aberger gemeinsam mit Richard Greil, dem Leiter des Salzburger Krebsforschungsinstituts am Uniklinikum Salzburg, den Cancer Cluster Salzburg gegründet. 16 Forschungsgruppen der Grundlagen-, translationalen und klinischen Krebsforschung arbeiten hier interdisziplinär zusammen, um neue krebserregende Mechanismen zu erforschen und innovative Therapien mit verbesserter Wirksamkeit zu entwickeln. Derzeit untersucht Fritz Aberger mit seinem Team u.a., warum manche Medikamente in der Krebstherapie mit der Zeit unwirksam werden und wie das zu verhindern wäre. Ein Ansatz dazu sind niedermolekulare Wirkstoffe, die es den Immunzellen im Körper ermöglichen, nicht nur an der Oberfläche von Tumorzellen anzudocken, sondern tief in der Zelle wirksam werden können.
Mag. Walter Haas Geschäftsführer ITG Salzburg
Walter Haas über Fritz Aberger
Fritz Aberger gehört zu den jungen und außerordentlich engagierten Forschern, die Salzburg zu einem pulsierenden und international sichtbaren Life Science Standort ausbauen. Neben wissenschaftlich exzellenter Arbeit gehört dazu auch eine gelebte Zusammenarbeit in Wissenschaft, Lehre und mit der Wirtschaft, sowie das Verfolgen einer Vision. Dies alles zeichnet Professor Aberger aus. Ob der gemeinsam mit Univ.-Prof. Richard Greil aufgebaute Cancer Cluster Salzburg, das Doktorandenkolleg “Immunity in Cancer and Allergy“ oder das gemeinsam zwischen Universität und Fachhochschule umgesetzte Studium „Medical Biology“ für den Fachkräftenachwuchs, das sind nur einige erfolgreiche Beispiele, wie Standortentwicklung in Salzburg perfekt funktioniert.